Erfolgsstory

“Mit Vollgas zum Qualitätsleiter in der Industrie” 

So heißt der Titel des Artikels in der Novemberausgabe des BFW München. 

“In meiner Jugend war ich mit Sicherheit nicht immer der fleißigste in der Schule”, erinnerte sich Wolfgang Zinn (54). Im späteren Berufsleben entwickelte er enormen Ehrgeiz: “Irgendwann habe ich mir geschworen, dass ich jede Chance, die sich mir bietet, nutzen werde. 

Wegen einer Berufskrankheit musste Zinn umschulen und hat im Berufsförderwerk (BFW) München die Ausbildung zum Qualitätsfachmann absolviert. Die Karriereleiter hat er anschließend mit Fleiß und Strebsamkeit erklommen und ist heute Qualitätsleiter bei der amo-tec GmbH. 

Das Unternehmen aus Erkheim im Unterallgäu spezialisierte sich seit der Gründung im Jahr 2006 innerhalb des SFB Firmenverbundes auf die Zerspanung einbaufähiger Kurz- und Langdrehteile. Hochkomplexe Präzisionsdrehteile werden passend auf sämtliche Kundenwünsche gefertigt. Die internationalen Kunden der amo-tec GmbH bewegen sich z.B. in der Elektrotechnik und der Nutzfahrzeugindustrie ebenso wie im Automotive-Bereich und Maschinenbau. Derzeit beschäftigt die Firma über 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sechs arbeiten in Zinns Team der Qualitätssicherung, darunter weitere BFW-Absolventen. 

Neben der Personalverantwortung für sein Team gehört das Shopfloor Management – der Begriff beschreibt die Leitungs- und Führungsaufgaben einer Fertigung – zu Zinns Hauptaufgaben. Die Bearbeitung von Neuaufträgen verantwortet Zinn ebenso wie Herstellbarkeitsanalysen und Reklamationen. Als Qualitätsmanagementbeauftragter und Auditor führt er interne Audits sowie Lieferantenaudits durch. 

Ich weiß, wie die Maschinen funktionieren. Denn ich habe im BFW gelernt, selbst zu drehen, von der Hand zu messen oder auch Skizzen zu zeichnen. Ich weiß deshalb die Grundausbildung, die ich in Kirchseeon erhalten habe, sehr zu schätzen.” Ohne jegliche Ahnung von Metall und Messtechnik habe er jeden Abend lernen müssen und keine Mühen für die Nachbearbeitung des neuen Unterrichtsstoffs gescheut. Lohn für diesen Eifer waren ausschließlich herausragende Prüfungsergebnisse. 

Genau die waren Zinns Ziel: “Mittelmäßige Noten hätten mit meiner Vorgeschichte nicht funktioniert”, meint er und spielt damit auf seinen “nicht eindeutig schönen Lebenslauf” an: Als Sohn einer Gastronomenfamilie hatte er eine Erstausbildung zum Koch absolviert, später als Chefkoch gearbeitet und sich selbstständig gemacht. Vom “knallharten Job” in der Küche, bei dem er kein Wochenende hatte, verabschiedete er sich als er selbst Vater wurde. Der aus Tussenhausen stammende Zinn arbeitete dann intensiv auf dem Bau, hauptsächlich als Estrichleger. Allerdings entwickelte er nach Jahren dort eine Allergie gegen spezielle Baustoffe und erlitt schwere Hautprobleme.

Als jegliche Behandlungsverfahren nicht mehr helfen könnten, diagnostizierte der Hautarzt die durch chemische Einwirkungen verursachte Berufskrankheit. Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft übernahm die berufliche Rehabilitation, die Zinn zunächst in die Augsburger Geschäftsstelle des BFW München führte. Die Berufsfindung und Arbeitsprobung bestätigte seine Eignung zum Qualitätsfachmann. Während der Umschulung in Kirchseeon erwarb Zinn bei der Deutschen Gesellschaft für Qualität zusätzlich die Zertifikate zum Qualitätsassistent QA und Qualitätsbeauftragten QB. 

Als der frisch gebackene Absolvent 2008 bei der damals noch jungen amo-tec GmbH startete, musste er als einziger Prüfer zunächst den Qualitätsbereich der Firma entwickeln: “Ich habe die Zertifizierung aufgebaut und das Management-Handbuch verfasst”, erzählt er und schreibt bis heute alle Sicherheitsanweisungen. “Weiterzukommen war immer mein Ziel.” Deshalb hat er diverse Fortbildungen absolviert und nun auch die Rolle des Umwelt- und Energiemanagement-Beauftragten sowie die des Datenschutzbeauftragten inne. 

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BFW München – Karriere in der Industrie